Gabrielental


Das Gabrielental erstreckt sich von der Gemeinde Weitra nach St. Martin, beidseitig der Lainsitz wurden im 19. Jahrhundert Wege bzw. Promenaden angelegt, und an denen zahlreiche Kleindenkmäler aufgestellt wurden. Das Gabrielental wurde 1987 per Bescheid als Naturdenkmal deklariert. Der nördliche Weg beginnt beim Bürgerspital und führt durch das Tal zum Wultschaubach aufwärts bis zu einem Wegweiser in Bildstockform. Der südliche Weg beginnt im Ortsgebiet, führt entlang des Werkskanals bis zum E-Werk mit Wehranlage. Der Weg führt südwestlich weiter bis in den Ortsbereich von Schützenberg. Durch das Gabrielental führt der Europäische Fernwanderweg.


Gem. Weitra, Gabrielental

BILDBAUM MIT SPRUCH

Zu Beginn des Gabrielentales, beim Barfußpark, steht ein Ahornbaum, an dessen Stamm ein flacher Bildkasten mit Spruch in grüner Farbe angebracht ist. Die Farbe blättert teilweise schon ab. Zu lesen ist "Ach ich weiß ihr lieben Blüten auf der Wiese und am Strauch, ist nicht schlimm dass wir sie hüten, unser nächster liebt sie auch". Der Spruch erinnert die Vorbeikommenden daran, dass das Gabrielental per Bescheid unter Naturschutz gestellt wurde und man nicht alle Pflanze abreißen soll. © Mag. Angelika Ficenc 

Gem. Weitra, Gabrielental                                                                                                                                          20. Jahrhundert, 1949

BILDBAUM 1949

Im Gabrielental bei Weitra, auf dem Weg in Richtung Wultschau, steht an der rechten Lainsitzseite eine mächtige, alte Eiche, an deren Stamm ein Bildkasten aus Holz angebracht ist. Der Bildkasten ist rechteckig mit verblechtem Satteldach und rundbogiger Nische. Über der Nische ist im Giebel ein Holzkreuz angebracht. Im Innenraum hängt zentral ein Marienbild, eine "Madonna mit Kind", rundum sind zahlreiche Heiligenbilder aus Papier und sonstige Mitbringsel, die wohl von Wanderern hinterlassen wurden, angebracht. Der Bildkasten ist durch ein Flügeltor zu schließen. Auf der Innenseite des linken Flügels ist brandgraviert "Gott, schenke Friede dir und Ruh, 08. April 1949", auf der rechten Seite "Jetzt sei so gut und mach das Türl wieder zu". An den beiden äußeren Türen ist zu lesen "Gott segne deinen Lebenslauf" und "Geh´Wanderer mach das Türl auf". © Mag. Angelika Ficenc

Gem. Weitra, Gabrielental                                                                                                                                          19. Jahrhundert, 1864

LOUISEN - STEIN

Den Louisen-Stein erreicht man über einen schmalen, steilen Weg der am nördlichen Ufer der Lainsitz bergauf führt. Der "Stein" ist eine natürliche Felswand aus Granit, der die Inschrift "Louisen-Stein" und die Jahreszahl 1864 trägt. Benannt wurde der Felsen nach Louise (Aloysia) Landgräfin zu Fürstenberg (1840-1925) © Mag. Angelika Ficenc 2018

Gem. Weitra, Gabrielental                                       Objekt nicht mehr vorhanden

BILDBAUM MARIA LOURDES

Gegenüber der Wehranlage am linken Lainsitzufer in Richtung Wultschau stand bis zum Jahr 2018 ein Bildbaum. Am Stamm einer hohen Fichte war ein flaches, rechteckiger Bildkasten mit Satteldach angebracht. Im Kasten war ein verglaster und gerahmter Druck. Dargestellt war Maria von Lourdes mit Wallfahrtskirche. Im Heiligenschein Marias stand geschrieben "Je suis i´mmaculee conception (Ich bin die unbefleckte Empfängnis)". Im Jahr 2019 war der Baum durch Blitzschlag gesplittet, das Bild stand am Boden an den Stamm gelehnt, die Verglasung war gesprungen und am Boden verstreut. Im Jahr 2020 war der Rest des Stammes auf die Sitzbank gefallen und  nun auch noch der schöne Bildkasten mit dem vergilbten Marienbild verschwunden - ob er von Wanderern mitgenommen oder erneuert wird, konnte bis dato nicht geklärt werden. © Mag. Angelika Ficenc 2019

Gem. Weitra, Gabrielental

BREITPFEILER HERZ MARIA

Im Gabrielental, am rechten Ufer der Lainsitz, steht ein aus Ziegel gemauerter ca. zwei Meter hoher Breitpfeiler mit Satteldach und Sockel aus Bruchstein. An seiner Vorderseite hat er eine offene rechteckige Nische. In der Nische lehnt ein gerahmtes und verglastes, gemaltes Bild mit der Darstellung der Herz Maria. Bis zum Jahr 2016 lehnte statt dem modernen Bild, ein altes Blechbild, das an zwei Holztafeln genagelt war an der Rückwand der Nische.  Auf diesem alten Bild war die Herz Maria dargestellt und der Spruch "Heiliges Herz Maria bitte für uns". Dieses alte Bild war früher ein Andachtsbild, das an einem Baum befestigt war. Bei einem Sturm brach der Baum und das alte Bild wurde an einer Stange montiert. Als auch diese kaputt wurde, entschloss man sich den Breitpfeiler zu bauen. Das moderne Bild wurde 2016 von der Malerin Hedwig Lust aus Weitra geschaffen. Was mit dem alten Bild passierte ist leider nicht bekannt. © Mag. Angelika Ficenc 

Gem. Weitra, Gabrielental                                                                                                                              20. Jahrhundert, 1903

WAPPENSTEIN

Auf einem Steilhang oberhalb des Kraftwerkes, ca. 20 m südlich des Promenadenweges bzw. 40 m östlich des E-Werkes,  liegt ein Naturfelsen aus Granit. An seiner Vorderseite ist das Stadtwappen von Weitra sowie der Schriftzug "Stadt Weitra" eingraviert, darunter die Jahreszahl 1903. Das Wappen besteht aus zwei Türmen, die beidseits des Schlosses stehen sowie drei Berge in grüner Farbe. Kaiser Maximilian II. verlieh der Stadt Weitra ein neues Stadtwappen, das folgendermaßen aussieht: ein blaues Schild, auf dessen Grund eine weiße Mauer aus Quadersteinen  mit drei erhöhten Zinnen, dahinter ein grüner Dreiberg, dessen mittlerer Berg erhöht ist, darauf ein weißes Schloss , beidseitig je ein viereckiger Turm mit je drei Zinnen; Das Schloss hat ein rotes Dach. © Mag. Angelika Ficenc

Gem. Weitra, Gabrielental                                                                                                                                          19. Jahrhundert, 1843

GEDENKSTEIN GABRIELE FÜRSTENBERG

Der Gedenkstein ist ein grob behauner, quaderförmiger Granit, der an einem Hang, am Südufer der Lainsitz aufgestellt ist. Eine rote Inschrift sagt uns "Den Schmuck gab dem Thale die Natur den Namen im Jahr 1843 Landgräfin Gabriele Fürstenberg". Das Gabrielental trägt den Namen von Gabriele Fürstenberg (1821-1895), Tochter von Landgraf Karl Egon von Fürstenberg und seiner Frau Theresia, geb. Fürstin zu Schwarzenberg.© Mag. Angelika Ficenc

Gem. Weitra, Gabrielental                                                                                                                                          19. Jahrhundert, 1891

DR. KORDIK - DENKMAL

Am Südufer des Gabrielentales steht ein stumpfer Obelisk, der über mehrere Granitstufen auf einem Hang erreichbar ist. Der Obelisk steht auf einen Sockel aus Granit, eine Inschrift in bordeaux-roter Farbe ist eingraviert "Ihrem verdienstvollen Bürger dem Förderer dieses Thales Dr. Johann Kordik sen. die Stadt Weitra 1891". An der Basis des Obelisken sieht man ein Medaillon mit dem Halbrelief  des Kopfes. Der Arzt Kordik (1815-1890) hatte eine besondere Beziehung zum Gabrielental. Er entdeckte 1851 eine Quelle, die sich oberhalb des Obelisken im Wald befindet. © Mag. Angelika Ficenc 2019

Gem. Weitra, Gabrielental                                                                                                                                         19. Jahrhundert, 1854

ERINNERUNGSSTEIN KAISER FRANZ JOSEF I.

Südlich des Promenadenweges, unter alten Lindenbäumen, steht eine dreiseitige, über vermooste Stufen, erreichbare Pyramiden stein aus Granit. An jeder der drei Seiten ist eine Inschrift eingraviert: Nordseite "i.i.k.k.MM Joseph I. und Elisabeth", SW-Seite "Von Weitraern gepflanzte Eichen" (diese Eichen sind mittlerweile Naturdenkmäler) und an der SO-Seite "Am XXIV April MDCCCLIV dem Vermählungstage".  Anlässlich der Vermählung von Kaiser Franz Josef I. wurde der Pyramidenstein im Jahr 1854 von Bürgern der Stadt Weitra errichtet. © Mag. Angelika Ficenc 2019

Gem. Weitra, Gabrielental                                                                                                                                          19. Jahrhundert, 1868

KORDIK - QUELLE

Die Kordik-Quelle befindet sich oberhalb des gleichnamigen Denkmal im Wald und ist über einem mittelsteilen Weg erreichbar. Die Quelle besteht aus einer sechs Meter langen Mauer aus übereinander geschichteten Granitsteinen. Im Mittelteil ist an der Vorderseite eine Steintafel mit Inschrift angebracht "Dr. Kordik Quelle - Wer nicht für sich nur auch für andere weiß zu finden, dem wird die Nachwelt sicherlich zum Danke sich verbinden. Willersdorfer".  Unterhalb der Ausmündung bzw. dem Wasserrohr aus Metall wurde vom Kordik-Verehrer Engelbert Willersdorfer die Jahreszahl 1868 eingraviert. Die Quelle galt nach ihrer Entdeckung als Heilquelle und soll einen Arbeiter von chronischen Luftröhrenkatharr geheilt haben. Auch Dr. Kordik soll 1868 von Typhus geheilt worden sein. © Mag. Angelika Ficenc 2019

Gem. Weitra, Gabrielental                                                                                                                                 19. Jahrhundert, 1862

SPRINGBRUNNEN

Seitlich des Promenadenweges, gegenüber der Brücke zum Louisenstein, steht ein Springbrunnen, dessen Becken aus aufeinander geschichteten Granitsteinen besteht. An der Vorderseite ist eine fast quadratische Granitplatte mit Gravur, zu lesen ist: “VVEeyrInger aVtorI aMbVLaCrI fontIsqVe hVIVs LaVDans CIVItas n 1785 m 1852”, bedeutet: "Weyringer, dem Urheber dieser Quelle und des Spaziergangs, die lobende Stadt". Mit dieser Inschrift wird der Urheber der Stadt im Jahre 1852 geehrt. Franz Weyringer war herrschaftlicher Oberamtmann und k.k. Notar in Weitra. Er baute im Jahr 1843 einen Fahrweg nach Schützenberg und einen Fußweg auf die andere Seite der Lainsitz und verband beide Seiten mit einem Steg, schuf den Springbrunnen und errichtete Sitzbänke. © Mag. Angelika Ficenc 2019

Gem. Weitra, Gabrielental                                                                                                                                         19. Jahrhundert, 1883

KREUZSTEIN

Der Kreuzstein,  steht an der Südseite der Lainsitz, nur wenige Meter von der Carolinenwiese entfernt. Es ist ein ehemaliges, nun schwarz lackiertes Friedhofskreuz mit polychromen Corpus Christi und ovaler Inschriftentafel mit Spruch "Gelobt sei Jesus Christus", das auf einem Naturfelsen (ca. 2 x 4 m lang)  mit grob behauener Vorderseite befestigt ist. Die Vorderseite ziert die Inschrift "AD gLorIaM ChrIstI eXstrVCta CrVX", welche die Jahreszahl 1883 ergibt. © Mag. Angelika Ficenc 2020

Wandbild an E-Werk © Mag. Angelika Ficenc
Wandbild an E-Werk © Mag. Angelika Ficenc

Gem. Weitra, Gabrielental                                              1901

 

WANDBILD mit Mühle

An der Fassade des Kleinwasserkraftwerkes Wiesinger sieht man bereits aus der Ferne ein gemaltes Wandbild mit der Darstellung einer Mühle und der Spruches "Aus des Wassers Kraft der Mensch sich seinen Wohlstand schafft". Die Zentrale des Kleinkraftwerkes wurde 1901 erbaut. Das E-Werk gehört A. Wiesinger, der in Kamp bei Arbesbach eine Gesenkschmiede betreibt. © Mag. Angelika Ficenc

Gem. Weitra, Gabrielental                                                                                                                                         19. Jahrhundert, 1865

CAROLINENSTEIN

Auf der Carolinenwiese, benannt nach Caroline Fürstenberg (1809-1900) steht ein pyramidenförmiger Granitstein, der auf einem Steinhaufen steht. An der Vorderseite des Granits ist eine rechteckige Tafel eingelassen, auf der die Inschrift "Carolinen Wiese" sowie eine goldfarbene Krone auf grünem Hintergrund eingraviert ist. 1843 wurde begonnen das Gabrielental durch das Anlegen von Wegen zu einer Promenade zu machen. Heute ist das gesamte Gabrielental nach Bescheid ein Naturdenkmal. In den folgenden Jahren wurden zahlreiche Denkmäler  und Gedenksteine errichtet. Caroline Landgräfin zu Fürstenberg, geborene Prinzessin Auersberg, war mit Johann Egon Landgraf zu Fürstenberg verheiratet (1834). Ihr Sohn Eduard Egon (1843-1932) war der letzte männliche Erbe der seit 1755 bestehenden landgräflichen Linie in Weitra. Danach fiel die Herrschaft Weitra an die schwäbische Linie der Fürsten zu Fürstenberg.  © Mag. Angelika Ficenc 2019

Gem. Weitra, Gabrielental                                                                                                                                         19. Jahrhundert, 1865

LUSTHÄUSCHEN

Auf der Carolinenwiese steht ein achtseitiges Lusthäuschen nahe der Lindenallee. Das Blechdach wird an allen Seiten von Metallstreben gestützt. Der Boden ist mit Steinplatten ausgelegt. In der Mitte steht ein profilierter Sockel mit Steinplatte, die Jahreszahl  1865 ist eingraviert. 1843 wurde begonnen das Gabrielental durch das Anlegen von Wegen zu einer Promenade zu machen. Heute ist das gesamte Gabrielental nach Bescheid ein Naturdenkmal. In den folgenden Jahren wurden zahlreiche Denkmäler und Gedenksteine errichtet. Caroline Landgräfin zu Fürstenberg, geborene Prinzessin Auersberg, war mit Johann Egon Landgraf zu Fürstenberg verheiratet (1834). Ihr Sohn Eduard Egon (1843-1932) war der letzte männliche Erbe der seit 1755 bestehenden landgräflichen Linie in Weitra. Danach fiel die Herrschaft Weitra an die schwäbische Linie der Fürsten zu Fürstenberg.  © Mag. Angelika Ficenc 2020